Sonntag, 7. August 2022

Ein Wochenende in Zehdenick

 Hallo Ihr Lieben,

sicher fragt ihr euch: was macht sie in Zehdenick? Was gibt es dort zu sehen?

Zehdenick ist mein Geburtsort. Dort habe ich meine Wurzeln und alle zehn oder zwanzig Jahre zieht es mich dort hin.

Die Frage meines allerbesten Freundes, wo denn eigentlich Zehdenick liegt, veranlasste uns spontan ein Hotel zu buchen und uns die kleine Stadt gemeinsam  anzusehen.

Zehdenick liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Berlin an der Havel.


Aber bevor wir uns in Zehdenick umsehen, geht es erst einmal nach Gransee. Zehdenick ist in der Ferienzeit voller Wassertouristen und kurzfristig  konnten  wir keine Unterkunft buchen. Doch  am Kleinen Wentowsee bei Gransee  fanden wir ein kleines, aber sehr gutes Hotel mit direktem Zugang zum See.

Nach der langen, glutheißen Autofahrt war es herrlich erfrischend am Abend am See spazieren zu gehen. Hier weit ab von der nächsten Stadt konnte man die Seele baumeln lassen. 

Gleich gegenüber erstreckt sich ein endlos erscheinendes Sonnenblumenfeld.




Wieder im Hotel erreichte uns die Dunkelheit und wir nahmen Abschied von einem heißen Sommertag in Brandenburg.

Werde ich morgen meinen Geburtsort wiedererkennen? Was hat sich verändert?



Am nächsten Vormittag schlendern wir durch die Innenstadt von Zehdenick. Die Häuser haben Farbe bekommen, aber sonst ist alles wie ich es kenne. 
Vielleicht liegt es an der Sonnenhitze, die schon am Vormittag gnadenlos zuschlägt, ich fühle mich wie aus der Zeit gefallen. 


Vorbei an dem sehr schönen Rathaus laufen wir zur Hastbrücke.


Ich kenne die Brücke noch als einflüglige Holzzugbrücke. Wie oft stand ich als Kind an der Brücke und sah den Lastkähnen zu, die die Brücke passierten. 
Inzwischen wurde eine zweiflüglige Stahlkonstruktion errichtet und wir konnten von oben auf die Sportboote schauen.






Ganz in der Nähe der Schleuse liegt die Carola. Der Kahn wurde vor einigen Jahren zu einem Schiffermuseum ausgebaut. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass das Museum für immer geschlossen ist, da es keine Schiffer mehr gibt und somit auch niemand mehr Interesse am Fortbestand des Museums hat. Gern hätte ich einen Blick auf die Ausstellung geworfen. Mein Großvater und etliche Verwandte schipperten noch mit einem Lastkahn über Havel, Elbe und Ruhr und erzählten oft von ihrer Arbeit auf dem Kahn.


Dieser Weg war mein Spielplatz als kleines Kind. Hier direkt an der Havel gab es immer etwas zu entdecken und mir war nie langweilig. 
Im Hintergrund seht ihr die Kamelblücke. Die Bodenstrombrücke wurde natürlich inzwischen erneuert und in der alten Form restauriert.


Hier stehe ich auf einer zweiten Kamelbrücke am Beginn des Naturschutzgebietes Klienitz.  
Als Kind ist mein Vater oft mit mir hier entlang gepaddelt. Es gab Welse und andere Fische, die wir beobachteten. Eisvögel und Rohrdommeln, Reiher und viele andere Tiere.

Die Erschließung großer Tonvorkommen ab 1888 veränderte die Landschaft nachhaltig. Im Flussverlauf der Klienitz wurde Ton abgebaut. Die Restlöcher füllten  sich mit Wasser und bildeten die heutigen "Stiche". 
Wie sehr freut es mich, dass der Naturschutz noch immer hoch gehalten wird und  seltene Vögel und Pflanzen ihren Platz finden. 



Sehenswert wäre noch das alte Kloster, aber bei über dreißig Grad erspare ich mir den langen Weg quer durch die Stadt.



In der Nähe der Marina finden wir ein passendes Lokal und lassen es uns dort im Schatten gut gehen.



So geht der Tag zu Ende. Wir beschließen uns am nächsten Tag noch etwas in Gransee umzusehen und dann das nicht weit entfernte  Berlin zu besuchen. Etwas Großstadtluft wird uns gut tun.



Da mir der Wentow-See so gut gefällt, vertrödeln wir den Tag am Wasser. 



Einen Spaziergang durch das Altstadtviertel und an der Stadtmauer entlang  unternehmen wir aber doch noch.





Was bleibt haften von meinem Besuch in Zehdenick? Eigentlich hat sich nichts verändert. Ein wenig Tristesse, ein wenig Nostalgie. Vielleicht fahre ich in einigen Jahren wieder hin? 
Wer weiß!

Damit ich Zehdenick nicht vergesse, fanden die beiden netten Teepötte bei uns ein neues zu Hause.







 



7 Kommentare:

yase hat gesagt…

Danke fürs mitnehmen.... ein bisschen in alten Zeiten versinken, gerade wenn es gute Erinnerungen sind, tut auch gut
Herzlichst
yase

Jutta hat gesagt…

Liebe Anette,

das finde ich ja toll, dass Du hier auch in Berlin warst. In Zehdenick war vor ein paar Jahren mal. Eigentlich wollte ich noch in den Ziegeleipark Mildenberg, aber das heiße Wetter hat mich ausgebremst. Vielleicht schaffe ich es im Herbst noch.
Schöne Bilder hast Du mitgebracht. Freue mich auf mehr.

Liebe Grüße
Jutta

Regina hat gesagt…

Anette, schön, dass du uns deinen Heimatort gezeigt hast! Mit dem vielen Wasser ringsherum sieht es so idyllisch aus!
Danke für die schönen Fotos!
herzlichst Reginba

Rumpelkammer hat gesagt…

wie schön so eine Zeitreise ..
das sich ausser Verschönerungen und Renvierungen
nicht viel verändert hat ist prima
denn oft gibt es doch arge Enttäuschungen
es ist wirklich ein schönes Städtchen
liebe Grüße
Rosi

niwibo hat gesagt…

So ein Besuch der alten Heimat ist immer gut,
ich mag das auch sehr.
Allerdings bin ich öfter im Jahr in Köln, ist ja nicht so weit weg von uns.
Danke fürs Mitnehmen, lieben Gruß
Nicole

Susanna hat gesagt…

Hallo Anette,
tatsächlich war auch meine erste Frage: wo, bitte, liegt denn Zehdenick? Aber mein Heimatort würde auch kaum jemandem etwas sagen, der nicht aus der Gegend kommt.
Der Ort scheint auf euch gewartet und die Zeit (fast) still gestanden zu haben. Das alte Pflaster und die aufgemalten Schilder am Geschäft statt Neonreklame - wie schön das ist!
Der Ort ist hübsch gelegen am Wasser und die verschiedenen Brücken wirken malerisch.
Liebe Grüße
Susanna

Wölk Stephanie hat gesagt…

Hallo Anette,
Brandenburg ist ein schönes Bundesland. Ich habe ein paar Jahre in Berlin gelebt und nach dem Mauerfall habe ich mich gern im wilden Osten rumgetrieben. Toll finde ich das es jede Menge Wasser gibt. Auch die alten Schinkelbauten haben mich fasziniert.
LG...Stephanie