Mittwoch, 13. Mai 2020

Spaziergang im Urwald

Ich liebe meinen Garten und verbringe dort sehr viele Stunden. Ja, und es macht Spaß zu graben, hacken, pflanzen.
Trotzdem wandere ich gern oder mache einen ausgedehnten Spaziergang.





Heute zeige ich euch Bilder von meinem Urwaldspaziergang.
Ja, der Urwald liegt fast bei uns vor der Tür. Ein paar Minuten mit dem Auto und schon öffnet sich das Tor ein eine andere, urwüchsige Landschaft.





Mein ca 5 km langer Rundweg beginnt am Tierpark Sababurg.


Schon bald stoße ich auf die ersten Zeugen einer vergangenen Zeit.





Wie der gesamte Reinhardwald, zu dem das Gelände gehört, ist der Urwald ein durch Menschenhand geschaffener Wald.
Früher war er ein Hutewald und Haustiere wie Schweine und Kühe wurden unter die Eichen getrieben. 


Die abgestorbenen Bäume bleiben als Totholz im Wald liegen. Sie bieten Pilzen,Flechten,  Insekten und Käfern Lebensraum.




Die Rappeiche , benannt nach Hermann-Josef Rapp, dem ehemaligen Forstamtsleiter, einem charismatischen, urwüchsigen Naturmensch, der seinen Wald über alles liebt. Ich habe in früheren Jahren immer wieder Führungen mit Herrn Rapp mitgemacht. Ich kann euch sagen, ein kraftvolles Erlebnis.

Diese bis zu 600 Jahre alten Eichen machen den eigentlichen Reiz der Landschaft aus. 



Meist laufe ich über bequeme Bohlenwege direkt an den alten Riesen vorbei.



Das Leben geht weiter. Am Fuß des alten Baumes keimen neue künftige Bäume.








Seit über 100 Jahren werden die Bäume im Urwald sich selbst überlassen. Mit seinem ständigen vergehen und neu entstehen verändert er sich ständig. Vor 30 Jahren verbrachte ich viele Sommertage mit meinen Kindern im Urwald. Sie liebten es, auf die niedrigen Äste der alten Eichen zu klettern. Diese Bäume habe ich nicht mehr gefunden. Ich hoffe, sie sind nicht umgekippt weil meine Kinder auf ihnen herumgekrabbelt sind. Heute ist das wahrscheinlich verboten.


Aber nicht alles wird sich selbst überlassen. 
Teilweise werden auch neue Bäume gepflanzt.







Natürlich wachsen hier auch Buchen, Birken und andere Bäume. 



Der Weg führt auf einer weichen Moosdecke unter riesigen Nadelbäumen hindurch.






Aber auch hier haben die Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet. Ob hier im Urwald die kahlen, trockenen Tannen und Fichten einfach stehen bleiben? Oder werden sie auch hier gefällt?








Noch sind die großen Flächen mit Adlerfarn braun.




Aber die ersten frischen Farnwedel kämpfen sich ans Licht.




Das letzte Stück meines Rundwegs führt mich wieder zum Tierpark zurück.
Hier ändert sich der Wald. Birken und Heidelbeerkraut übernehmen die Herrschaft.


Jetzt geht es immer außen an der Tierparkmauer entlang.




Ab und zu kann ich über die Mauerkrone hinweg einen Blick auf die Sababurg werfen.




Der Tierpark ist nicht komplett von der alten Mauer umgeben. So darf ich zum Schluss einen sehr langen Blick auf die wuseligen, super niedlich Frischlinge werfen, die sich in ihrem riesigen Gehege tummeln. 














10 Kommentare:

Kelly hat gesagt…

Oh wie schön...
Moin Anette,
mir kommt einiges bekannt vor, den Urwald kann ich auch nur empfehlen.
Als ich dort allein herumstrolchte war der Farn hüfthoch und einige Wege recht feucht.
*zwinker* Mit dem Dornröschenschloss im Hintergrund einfach märchenhaft .).
LG Kelly

Claudia hat gesagt…

Herrliche Bilder! Ich liebe solche Urwälder, da gibt es soviel zu sehen und zu entdecken! Das Bild mit den Frischlingen am Ende ist herzallerliebst :O)
Hab einen schönen Tag!
♥️ Allerliebste Grüße,Claudia ♥️

Anke hat gesagt…

Herzlichen Dank für diese wunderschöne Urwald-Impressionen und die wuseligen Frischlinge sind ja zu goldig.

Liebe Grüße
von Anke

SchneiderHein hat gesagt…

Das ist wirklich spannend, wie dort mit den Fichten in Zukunft umgegangen wird …
ich habe mich ja getraut damals unsere umgekippte und eine abgestorbene ca 8m hohe schmale Fichte stehen zu lassen. Damals dachte ich gar nicht an den Borkenkäfer. Im letzten Frühjahr starben dann die 3 Grenzfichten im nördlichen Nachbargarten blitzschnell ab. Unser Nachbar nahm sie erst im Herbst raus, da es darunter zu gefährlich wurde, aber die Stämme ließ er in 3 und 4m Höhe stehen.
Ich bin verwundert, dass dort Bäume nachgepflanzt werden - das dürfte doch eigentlich nicht sein. Und spannend finde ich auch die Problematik mit dem Eichenprozessionsspinner wenn er dort im Wald auftaucht. Im Urwald müsste der sich ja einfach austoben können. Nur dann ist er ja wohl nicht mehr zu besuchen. Und das kann ja wohl kaum Sinn der Sache sein …
LG Silke

Jutta hat gesagt…

Liebe Anette,

herrliche Aufnahmen hast Du von dem Spaziergang mitgebracht. So schöne und stattliche alte Bäume gibt es dort und die kleinen Frischlinge sind natürlich absolut zauberhaft. Da hätte ich wahrscheinlich gar nicht von trennen können.

Liebe Grüße
Jutta

Waldameise Andrea hat gesagt…

Oh, wie schön, liebe Anette, dieser Spaziergang ist genau nach meinem Geschmack. Da hätte ich dich sehr gern begleitet. Danke, dass du so viele tolle Eindrücke festgehalten hast, so kann ich es mir zumindest vorstellen.
Ich liebe solche Bannwälder ... und diese großen herrlichen Eichen ... ein Traum.

Und den niedlichen Frischlingen könnte ich auch ewig zuschauen ...

Ganz liebe Grüße zu dir
Andrea (Morgentau)

white and vintage hat gesagt…

Was für ein wunderschöner Wald! Da würde ich auch gerne hindurchlaufen. Ich liebe Wälder sehr.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Christine

Elke Schwarzer hat gesagt…

Hallo Anette,
da war ich auch schon, das ist sehr schön dort.
Bei uns ist es nicht gleich um die Ecke, wir waren ein ganzes Wochenende da.
Bei mir wächst die Pentaglottis auch auf Kalk, komisch, dass sich bei dir nicht hält.
Viele Grüße
Elke

Tante Mali hat gesagt…

Liebe Anette,
was ein wundervolle Stückchen Erde. Ich liebe richtige Urwälder - sie sind so selten geworden. Da hast du wahrlich einen tollen Spaziergang gemacht, zwischen alten Bäumen hindurch, die tausende Geschichten erzählen, bis zu den gestreiften Frischlingen. Danke fürs Mitnehmen. Ich hab es genossen.
Eine wunderbare Zeit und alles alles Liebe
Elisabeth

Margeraniums Gartenblog hat gesagt…

Ich finde alte Bäume immer wieder faszinierend. Der Baum vor unserem Haus ist bestimmt schon über 100 Jahre alt. Ich denke mir dann immer, was der wohl schon alles erlebt hat. Er hat schon einiges überstanden u. a. den Zweiten Weltkrieg in Bahnhofsnähe.
Die kleinen Frischlinge sind einfach bezaubernd!
Viele Grüße von
Margit