Mittwoch, 30. November 2022

Zum meditieren in die Berge

 Hallo Ihr Lieben,

die von euch, die hier öfter lesen, wissen, dass es mich ständig in die Natur hinaus zieht. 



In den letzten Tagen hielt ich mich viel am Meer oder in   Olivenhainen auf.

Gestern zog es mich mit meinem allerbesten Freund in die Berge um dort zu meditieren.

An besonderen Orten in der Natur wurde der Mensch einst sesshaft, an außergewöhnlichen Plätzen baute er Tempel und Klöster. Dort spürt er bis heute, dass er dort mit etwas in Kontakt kommt, das ihm eine tiefe Verbindung zu etwas schenkt, das über ihn selbst hinaus geht.

Oben in den Bergen hofften wir solch einen Ort zu finden. Dort soll es eine kleine Kapelle mit einer besonderen Atmosphäre geben.

Die Fahrt war recht abenteuerlich. Sie führte durch ein Bachbett, eine Straße gab es nicht.



Es ging immer höher hinauf und bald wurden wir mit einer herrlichen Weitsicht belohnt.


Auch eine Kapelle zeigte sich zischen den Oliven.


Uns schwebte aber das Bild einer bescheidenen kleinen Kapelle vor Augen.


Gefunden, genau so sollte sie aussehen. Ich hatte  einen Platz gefunden, an dem ich mich wohlfühlte.

Ich machte mich mit der Umgebung vertraut. Schaute mich um.

Horchte welche Geräusche auftauchten, welche Gerüche mir entgegenströmten, wie ich mich dort fühlte.


Hier blühte es reich.


Und es wurde emsig gearbeitet.


Ich suchte mir einen Platz, an dem ich mich zum meditieren niederlassen wollte. Ich ließ mir Zeit und mich von meinen Gefühlen leiten. Wo fühlte ich mich wohl, wo stimmte die Atmosphäre? Achtsam und mit offenen Sinnen sah ich mich um und machte diese Suche zu einem Teil meiner Meditation.

Ich wählte einen Platz in der Nähe  einer frei hängenden  Glocke.


Bewusst hatte ich auf mein Meditationskissen verzichtet. Beim meditieren in der Natur weiche ich von meiner gewohnten Praxis ab und gehe das ganze weniger formell an. Ein Platz auf dem Boden ist genau richtig.

Die Augen schließen, bewusst atmen, Gedanken und Gefühle vor dem inneren Auge anschauen und ziehen lassen. 

In der Gruppe mit anderen Seminarteilnehmern ganz einfach. Und im Freien? 

Anders als unser Geist sind unsere Sinne  und unser Körper immer im gegenwärtigen Moment. In der Natur zu sein macht es viel einfacher diese bereits vorhandene Präsenz wahrzunehmen und bei dem anzukommen, was gerade ist.



Diese Harmonie zwischen meinem  Körper und dem großen Körper der Erde schaffte eine unglaubliche Erfahrung während der Meditation. Begrenzungen lösten sich auf und das Sein wurde weiter und weiter, bis es alles einschloss.

Ein anderer schöner Grund, draußen zu meditieren, ist für mich dass ich mir der Verbundenheit mit der Natur und dem ganzen Planeten, in dessen Ökosystem ich Teil bin, wieder bewusster werde. Mein Körper synchronisiert sich ganz automatisch mit den natürlichen Schwingungen der Erde, wenn ich auf einer Wiese sitze.



Irgendwann endet auch eine Meditation in der Natur. Jetzt fühlte ich mich frisch und beschwingt. Und fühlte mich überaus hungrig.


Samstag, 26. November 2022

Die Burg von Kyparissia

 Hallo Ihr Lieben,

zwar leben wir hier auf dem Land, aber natürlich finden sich auch auf dem Peloponnes kleine Städtchen. Der nächste Ort ist für uns Kyparissia. Die typisch griechische Kleinstadt hat nicht allzu viel  zu bieten, aber auf einem Hügel in der Nähe thront eine Burg oder besser die Reste der einst stattlichen Feste.



Als wir im Mai die Anlage besichtigen wollten, wurde sie gerade restauriert. Jetzt waren wir gespannt auf die Innenanlage, die vor Monaten wegen der Bauarbeiten nicht zugänglich war. Enttäuscht mussten wir jetzt feststellen, dass sich seitdem nichts getan hat. Keine Aussicht auf ein Ende der Arbeiten.



Einige Blicke auf die Außenmauern machen neugierig auf die Geschichte von Burg und Stadt.



Die Burg von Kyparissia ist auch als das Schloss von Arkadien bekannt, dem früheren  Namen der mittelalterliche  Stadt. Die Burg von Kyparissia wurde von den Franken an der Stelle einer  byzantinischen Festung erbaut. Kyparissia war eine antike Stadt, die mit 11 Schiffen am trojanischen Krieg unter Nestor (dem König von Pylos) teilnahm. In der byzantinischen Zeit wurde anstelle der alten Akropolis eine Festung errichtet. Später, als die Franken 1205 den Peloponnes eroberten, wurde Arkadien Eigentum des Prinzen von Achaia. Die Franken bauten im 13. Jahrhundert die alte byzantinische Festung wieder auf.


Obwohl noch immer dort oben auf dem Hügel gebaut wird, war unsere Fahrt nicht umsonst. Natürlich gab  es schöne Fotomotive und eine grandiose Aussicht auf die Stadt. Besonders  empfehlen möchte ich euch einen Besuch des Cafés gleich neben der Burganlage.



Dort findet ihr den besten Nescafe frappe der Stadt.



Wir fuhren später noch ein Stück weiter den Berg hinauf und konnten von dort die gesamte Burganlage sehen.



Trotz wieder missglückter Besichtigung ein gelungener Ausflug in die  nähere Umgebung.



Sonntag, 20. November 2022

Stille am Meer



Hallo Ihr Lieben,

auch hier in Griechenland ist der Winter eingekehrt. Längst brennt die Sonne nicht mehr so erbarmungslos wie im Sommer. 





Jetzt ist die richtige Zeit für lange Strandspaziergänge.

 Hat sich in den letzten Wochen kaum jemand an den Strand verirrt, gehört mir das Meer jetzt ganz allein.



Es ist Ruhe eingekehrt. Ich schaue stundenlang aufs Meer ohne dass mich irgendetwas stört. Keine lärmenden Menschen ringsum, keine Strandbarbesucher.



Jetzt ist innerer Frieden in mir, ganz egal was in der Welt draußen geschieht. Ich brauche nur einen Blick auf die Wellen zu richten, schon kann ich spüren wie sich die Wogen in mir glätten.



Hier fällt es mir leicht meine rastlosen Gedanken zu beruhigen und einfach zu sein.


Wenn ich die blühenden Alpenveilchen zwischen den Felsen am Ufer sehe, blitzt manchmal ein Gedanke an meinen Garten in Deutschland auf. Aber er ist jetzt nicht wichtig. Das geht ganz von allein, ohne dass ich darüber nachdenken muss.




Häufig begleitet mich mein allerbester Freund. 

Schon der Gedanke an unsere gemeinsamen Spaziergänge zaubert mir ein Lächeln ist Gesicht. 




Wenn er mich ans Meer begleitet, kann ich Asanas üben so lange ich möchte. Ich habe das Gefühl, als würde mir seine innere Ruhe helfen zu bewältigen, was ich sonst nicht schaffte.




Abends im Bett lausche ich dem Meeresrauschen das ich durch die geöffneten Fenster höre und kann wohlig einschlafen.













Dienstag, 15. November 2022

Müllprobleme

 


Hallo Ihr Lieben,


inzwischen ist es Winter geworden hier auf dem Peloponnes. Die Sonne scheint weiterhin und zumindest tagsüber ist es angenehm warm. Die Orangen im Garten reifen heran und abends leuchtet die Luft im gleichen warmen Goldton.

Leider gibt es auch im Paradies Schattenseiten.

Griechenland hat ein riesiges Müllproblem.


Im Jahr 2015 hat Griechenland einen nationalen Plan für die Abfallbewirtschaftung verabschiedet. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH berät das griechische Ministerium für Umwelt und Energie (YPEN) bei der Durchführung erforderlicher Reformmaßnahmen.

Angesichts des schmalen Haushaltsbudgets ist es sicher eine logistische Herausforderung mit dem anfallenden Hausmüll fertig zu werden.

Ich weiß nicht, wie es in den Städten aussieht.




Hier in der Provinz stehen an irgendwelchen Stellen an den Straßen Container, immer ohne Deckel, in die jeder alles, wirklich alles hineinwerfen kann. Schnell sind die Container überfüllt, Katzen und Ratten öffnen die Plastiksäcke und suchen sich ihr Futter. Ob ein altes Sofa, Plastikflaschen (ein Pfandsystem gibt es nicht) oder Bioabfall, alles wird am Straßenrand entsorgt.

Der nächste Container steht direkt an unserem Garten. Durch Tiere und Wettereinflüsse wird das stinkende Zeug über die ganze Straße verteilt. Immer wieder wehen Plastiktüten aufs Grundstück.




Wann wird der Müll abgeholt? 

Ende Oktober fuhr endlich ein Mülllaster vor. Die Container wurden geleert, alle Säcke und der Müll ringsum blieben liegen. Am nächsten Tag schaufelten Nachbarn den ganzen liegengebliebenen Abfall in die Container.
 Wann würde wieder ein Mülllaster kommen?
 Es dauerte genau vier Tage. Die fast leeren Behälter wurden schon wieder geleert. Seitdem ist Funkstille und der Müllberg wächst wieder.




Nicht etwa, dass ich mich darüber aufrege, dass hier nicht nach gutem deutschem Vorbilde, der Müll schön säuberlich getrennt und anschließend wieder zusammengekippt, vielleicht noch grob sortiert und dann verbrannt wird.

Aber das sonst so schöne Land verliert durch den allgegenwärtigen Müll stark an Attraktivität.





Mittwoch, 9. November 2022

Yachthafen in Kyparissia

Hallo Ihr Lieben,



um Lebensmittel und andere wichtige Dinge zu kaufen, fahren wir nach Kyparissia. Kyparissia ist eine kleine typische griechische Stadt. Kleine Straßen mit vielen Geschäften. Im Ortskern befindet sich ein zentraler Platz mit mehreren Cafés. Dort sitzen wir häufig um einen Nescafé Frappé zu trinken.

Wir sehen uns heute aber den Hafen von Kyparissia an. Von der Ortsmitte zum Hafen sind es nur wenige Meter. 

Die Marina von Kyparissia ist ein sehr beschaulicher Ort. 


Nur wenige Boote liegen im Hafenbecken.




Sicher liegt es am Saisonende, dass die Plätze an der Kaimauer leer sind.



Am Rand des Hafenbeckens warten Segelschiffe auf ein zweites Leben.


Im Hintergrund sieht man die neu gebaute Hafenmauer. Es wird viel investiert um Touristen für den Ort zu interessieren.


Von hier haben wir einen schönen Blick auf die Stadt, die sich an die Berghänge schmiegt.




Das Wasser glitzert in der Sonne.




Im klaren Wasser tummeln sich Schwärme kleiner Fische.



Seit Jahren liegt dieser alte Kahn an der gleichen Stelle.
Vielleicht ist es für den Besitzer zu teuer ihn zu entsorgen?


So rostet er still vor sich hin.


 
Beim Anblick der Wellenbrecher, riesigen Betonklötzen, kann ich mir vorstellen, wie schnell die Beschaulichkeit schwindet, wenn die Winterstürme vor der Küste wüten.


In früheren Zeiten wurde in der kleinen Kapelle am Hafen noch für die Seeleute gebetet.


Wir lassen den Hafen weiter schlafen und wenden uns wieder der lebhaften Stadt zu.





 


Mittwoch, 2. November 2022

Meine Griechischen Hunde

 




Hallo Ihr Lieben,

heute erzähle ich euch von meinen Mitbewohnern.



Nach Griechenland begleitet  mich mein allerbester Freund. Sonst wäre es hier doch etwas einsam. Er unterstützt mich wo er kann. Und Unterstützung brauche ich.

Dazu muss ich etwas weiter ausholen.

Zum Haus gehört wie zu allen Häusern in der Nachbarschaft ein Wachhund. 



Das ist Helena, eine Griechische Schäferhündin. Für griechische Verhältnisse hat sie es hier  gut. Sie wird gefüttert und kann auf dem großen Grundstück frei laufen. Offenbar war ihr das zu langweilig und sie ist ab und zu ausgebüxt. 



Als wir in Griechenland ankamen, begrüßte uns ein acht Wochen alter Welpe, der letzte von fünf. Wo waren die anderen vier geblieben? Mit kaum sechs Wochen von der Mutter weg. Wohin haben wir nicht erfahren. 

Schnell war klar, dass wir wenigstens diesem kleinen Wesen ein gutes zu Hause bieten möchten. 



Ein Griechischer Schäferhund braucht viel Platz.  Wir haben in Deutschland ein großes Grundstück und wohnen auf dem Land.



So schnell kann eine Familie wachsen.

Die erste Woche nutzten wir um die wunderschönen Strände in der Nähe zu erkunden. Jeden Tag waren wir am Meer.

Am sechsten Tag unseres Aufenthaltes fanden wir gegen Abend in Strandnähe versehen mit einigen Essensresten, ich glaube es war Pizza, einen kleinen Hund. Dreckig, stinkend, abgemagert. Die Strände hier sind einsam, da kann man so ein kleines Würmchen gut loswerden. Immer wieder werden Hunde entsorgt.

Beklommen gingen wir nach Hause. Wir hatten schon einen Welpen. Mein Herz schnürte sich zusammen wenn ich an das kleine Wesen dachte.

Aber wozu hat man Freunde. Der Hund einer Freundin starb vor einige Zeit und auch sie hat ein großes Grundstück.

Das Telefonat dauerte genau drei Minuten. Noch mal 10 Minuten zum inzwischen dunklen Strand.

Das kleine Tier lag noch an der gleichen Stelle, beim Anheben wurde es nicht wach.




Ganz fest in meinen Arm gekuschelt fing der kleine Rüde zu  Hause an Wasser zu trinken. Immer wieder. Er war völlig dehydriert. Süßwasser ist für die wilden Hunde am Strand das größte Problem.





Am nächsten Tag wurde Ares, so hatten wir ihn inzwischen genannt, erst einmal gebadet. Was verbarg sich unter dem schmutzigen Filz? Hervor kam ein niedliches Hündchen mit großen Knopfaugen.



So hatten wir also drei  Hunde um die wir uns kümmern wollten. Als erstes stand dann für beide Hunde ein Besuch beim Tierarzt an. Beide gesund, Ares allerdings viel zu mager. Laut Tierarzt war er 6 bis 8 Wochen alt.




Zum Glück ist Helena sehr lieb und erträgt geduldig die quirligen Welpen. 



Jetzt sind sie schon drei Monate alt und ordentlich gewachsen. Sie toben hier unter den Oliven oder spielen am Strand und es geht ihnen gut. 



Beide wurden geimpft, bekamen die nötigen Medikamente und der Reise nach Deutschland steht nichts mehr im Weg.



 Aber bis dahin vergeht noch viel Zeit.


Am Strand





Vor uns stand die Entscheidung, welchen Hund wir behalten und welchen Schlingel meine Freundin erhält. Da uns der zarte  aber lebhafte Ares in der ersten Zeit viele Sorgen machte, und uns deshalb besonders ans Herz gewachsen ist, wird der robuste, gutmütige Aaron in Deutschland mein neuer Nachbar werden, ich kann ihn  also auch später oft sehen.



Wenn ihr möchtet, dann berichte ich gelegentlich wie es mit unserer Hundefamilie weiter geht. Eins dürft ihr mir glauben, Langeweile habe ich nicht.