Sonntag, 31. Juli 2022

Schöne Blüten bei Trockenheit


                                                                         Margerite Crazy Daisy


Wie in vielen Regionen Deutschlands nehmen auch bei uns hier an der Werra die Trockenheitsperioden zu. Die enorme Hitze und Trockenheit halten uns auf Trapp. Und überall jagt ein Hitzerekord den nächsten.  


Indianernessel (Monarda didyma)



Spinnenblume (Cleome spinosa)

Nicht nur Mensch und Tier japsen und hecheln unter der brütenden Hitze, auch meine pflanzlichen Gartenbewohner werden auf eine Bewährungsprobe gestellt. Aber die heute gezeigten Blumen kommen gut mit dem warmen Klima zurecht.


Funkien (Hosta)


Anemone japonica


Zwar hat es gestern Nacht geregnet, aber die Wassermenge war viel zu gering. Sie hilft den Pflanzen zu überleben, aber für einen schönen Garten reicht das nicht.


Schokoladen-Kosmee


Taglilien (Hemerocallis)

OK, das ist Jammern auf hohem Niveau. Von Extremwetter mit Starkregen und Sturm wurde ich bisher verschon und Gießwasser gibt es auch noch genug. Trotzdem ist der Rasen einheitlich braun oder ganz verschwunden. 


Sonnenbraut (Helenium)

Dabei frage ich mich, brauche ich wirklich einen Englischen Rasen oder tut es im heißen Sommer auch eine bräunliche Wiese. Ich habe ich mich entschieden den Rasen nicht zu wässern.


Acanthus


Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis)

Zwar leiden auch die Staudenbeete, jedoch gibt es erstaunlich viele Blühpflanzen, die noch immer gut aussehen. 


Sonnenhut (Rudbeckia Hirta)

Ich habe den Eindruck, dass sich die Pflanzen langsam an die jetzigen Verhältnisse anpassen. Einige haben aufgegeben, aber besonders die selbst gezogenen Pflanzen schaffen es ganz gut über den Sommer.



Jetzt zum Abend ziehen Wolken auf. Vielleicht bekommen wir den gewünschten Regen.



    




 

Dienstag, 26. Juli 2022

Spaziergang am Froschteich



Es ist heiß, selbst leichte Gartenarbeit macht keine Freude.

Nur im Haus bleiben mag ich auch nicht. 

Am späten Nachmittag entschließe ich mich zu einem Spaziergang am Froschteich.


Hier im Wald ist es kühler als im Haus. Gut, dass ich mich aufgerafft habe.

 Bewacht von geheimnisvollen steinernen Wächtern laufe ich durch den lichten Wald.



Hier führte in früheren Zeiten ein Fahrweg entlang. Längst sind die letzten Wagenspuren verschwunden. Gräser bedecken  den heißen, trockenen Boden und nichts ist geblieben von dem regen Treiben früherer Tage.


Es geht ständig leicht bergauf und allmählich öffnet sich die Landschaft über dem Flusstal. Ich bin nicht allein, ein anderer einsamer Wanderer sucht auch die alten Pfade. Aber ich fürchte mich nicht, ich fühle mich in diesem Wald geborgen und gut aufgehoben.



Zwischen den Büschen glitzert der Fluss. Erste Abendwolken ziehen herauf und ich beeile mich um mein eigentliches Ziel zu erreichen.


Am Wasser des Teiches ist es ganz still. Ich setze mich ans Ufer, schließe die Augen und genieße die vollkommene Stille. 

Aber lange bleibt es nicht ruhig. Ein Frosch beginnt sein Abendkonzert und es dauert nicht lange, bis ein anderer grüner Freund mit dicken Backen in den Froschgesang einstimmt.

Nach einigem Suchen finde ich zwischen den Steinen am Ufer einen kleinen Teichfrosch. 

So klein und so  laut! 


Er hat mich schnell entdeckt und bringt sich mit einem beherzten Sprung in Sicherheit.


Ich genieße die letzten Sonnenstrahlen, die jetzt nicht mehr heiß brennen, sondern angenehm kitzeln.


Schaue dem grazilen Spiel der Libellen zu und sehe mich noch einmal um.


Im Ufergebüsch entdecke ich eine große, wunderschön gezeichnete Wespenspinne und zwischen den Blättern am Boden  vergnügen sich kleine Grashüpfer. 



Blühende Pflanzen finde ich hier kaum. Dafür zeigen sich die Rohrkolben am Wasser mit abstrakten Formen und der Aronstab leuchtet in saftigen Farben.



Ich spaziere gemütlich nach Hause. Es ist spät geworden.

Unten am Fluss angekommen leuchtet die Sonne ein "Gute Nacht" zwischen den Zweigen.




Donnerstag, 21. Juli 2022

Weidenbohrer! Was nun?

 

Eigentlich mag ich Schmetterlinge. Und weil sie so schön sind, nehme ich ihnen nicht übel, wenn ihre Raupen das eine oder andere saftige Blatt vernaschen.

Aber es gibt auch Schmetterlinge, die ich gar nicht mag.

Dazu gehört ab jetzt der Weidenbohrer (Cossus cossus),ein großer, grauer, unauffälliger, nachtaktiver Schmetterling.



Schon seit einiger Zeit sieht meine Bänderweide kränklich aus. Gelbliches Laub, abgestorbene Astspitzen.

Da Weiden meist am Wasser leben und entsprechend viel davon brauchen, vermutete ich, dass die Trockenheit der letzten Wochen dem Busch zu schaffen macht.

Als jetzt ein dicker Ast einfach abbrach und ich das völlig durchlöcherte Innere sah, war klar, da stimmt was nicht. Ich war sauer und irgendwie roch die Weide auch sauer.


Und dann fand ich einen der Übeltäter. Eine große, schön gefärbte, glänzende Raupe.




Die Raupen fressen sich in das Innere alter Weiden und hinterlassen bis zu zwei Zentimeter dicke und lange Fraßgänge. Typisch ist der starke Essiggeruch.

Weibchen legen ihre Eier auf die Äste der Weide. Sobald sich die Raupen in das Holz gefressen haben, ist eine Bekämpfung nahezu unmöglich. Zumindest habe ich  keine praktikable Möglichkeit gefunden.


Inzwischen ist die Weide stark zurückgeschnitten und nur ein noch gesund wirkender Ast ist übrig geblieben. 






Freitag, 15. Juli 2022

Gartenspaziergang im Juli


Lohnt sich ein virtueller Spaziergang durch den Juligarten? Das habe ich mich vorhin gefragt. 


Seit Wochen fehlt Regen. Der Rasen hat sich komplett in ein bräunliches Dürregebiet verwandelt.  

In den Beeten sieht es etwas besser aus, da ich jeden Tag zumindest einen Teil des Gartens gieße. 

Deshalb habe ich mich entschlossen, einige Bilder zu zeigen.


Rosen spielen in den letzten Jahren eine immer größere Rolle. Vor der alten Buchsbaumhecke seht ihr The Fairy, bewährt und unkompliziert. In Hintergrund steht eine Marone. Vor 15 Jahren fand ich eine kleine Esskastanie mit Keim auf dem Rasen. Inzwischen ist sie zu einem stattlichen Baum herangewachsen. Leider gibt es in der Nähe keinen Bestäuberbaum und somit zwar Blüten, aber keine Früchte.


Rote Indianernesseln (Monarda) und Acanthus


Im eigentlichen Steingarten haben sich mit der Zeit viele Pflanzen angesiedelt, die eigentlich nicht typisch für einen Steingarten sind.
Bartiris im Vordergrund, die dicken Samenkugeln vom Riesenlauch, Steppensalbei und einige Rosen. 



Unterhalb des Steingartens befindet sich das Gräserbeet. Besonders schön im Wind die Wedel des Reiherfedergras (Stipa barbata).



Gleich daneben blühen Echinacea in Weiß und Pink. 


Im Nachbarbeet herrschen Gelb- und Rottöne vor. Hier brauchen die großen Strauchrosen  wie Westerland Platz. Leider gerade ohne Blüten.



Staudensonnenblumen, Indianernesseln, Frauenmantel und noch ohne Blüten verschiedene Fetthennen.


Der Garten ist fast komplett mit Hecken umgeben. Als ich ihn übernahm, war das schon so. Ich bin nicht immer glücklich damit. Zwar bieten die Hecken den perfekten Blickschutz zum Nachbarn und beherbergen viele Vogelnester, aber das Heckeschneiden ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung.
Im Vordergrund wieder Indianernesseln. Sie wachsen in diesem Sommer in fast allen Beeten. Jedes Jahr tauchen die Vagabunden woanders auf. 


Das alte Gartenhaus ist umgeben von Grün. Auf der linken Seite suchen die mächtigen Ramblerrosen nach Klettermöglichkeiten.



Zum Vergleich: Gleiches Gartenhaus, gleicher Garten, nur einige Jahre früher.


Im Schatten des Hauses blühen Annabelle, eine der schönsten Ballhortensien und Staudenmargeriten.


Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Haus. 


Auf der Kiesabdeckung der Zisterne hat sich Patagonisches Eisenkraut angesiedelt. Es wandert wie die Indianernesseln durch den Garten und sucht sich ein passendes Plätzchen. Das kann auch eine Ritze zwischen den Steinen sein.



Wir sind mit unserem kleinen Rundgang an der Terrasse angelangt. 

Hier bleibe ich denn es gibt Tee aus dem Garten. 









Samstag, 9. Juli 2022

Alles Lila




Hallo Ihr Lieben,
nach meinem letzten Post wurde ich gefragt, ob bei mir jetzt wirklich alles gelb blüht. 
Nein, natürlich nicht. Zwar blühen immer mehr gelbe Stauden, aber es geht weiterhin bunt zu.
Als Beweis zeige ich ein paar Beispiele in Lila.  


Zwischen den Pflastersteinen der Auffahrt hat sich das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) ausgebreitet. Die bis zwei Meter hohe Pflanze ist mit den Ritzen im Pflaster zufrieden. Gegossen wird sie nicht.


Etwas anspruchsvoller zeigt sich die Ballonblume  (Platycodon grandiflorus). Jetzt öffnen sich die Kugelblüten langsam. Die Pflanzen werden im Hochsommer in den Gärtnereien als Topfpflanze angeboten. So sind auch meine in den Garten gekommen. Das muss jetzt ca. 10 Jahre her sein. Sie vermehren sich bei mir nur zaghaft, wahrscheinlich weil sie sehr trocken stehen. Aber einmal gepflanzt treiben sie jedes Frühjahr wieder aus.


Weiter geht es zu den allseits beliebten Hosta. Auch sie zeigen jetzt ihre Blütenrispen. Sie blühen meist in zartem Lila.


Das Seifenkraut (Saponaria officinalis) bekam ich vor einigen Jahren als "besonderen Phlox" geschenkt. Da es hier am Bahndamm blüht, lief es bei mir bis dahin als Wildkraut. Aber ein Geschenk bekommt natürlich einen Platz im Beet. Eigentlich finde ich es recht hübsch. Sein großer Pluspunkt: Es ist trockenverträglich. Aber wie es bei Pflanzen vom Bahndamm so ist, vermehrt es sich gern ungebremst.


Hier haben wir gleich noch so einen Überlebenskünstler. Kaukasus-Gamander (Teucrium hircanicum) braucht eigentlich keine Pflege. Nachdem ich einige Pflanzen geschenkt bekam, sät er sich selbst aus und wächst wo er will. Meist siedelt er sich an den Beeträndern an. Umgepflanzt wird er nicht so gern, da ist er meist beleidigt. Aber bei mir darf er eh machen was er will.


Als letzte der Zierlaucharten in m einem Garten blühen die kleinen Trommelstöckchen 
(Allium spaerocephalum). Allium macht Bienen froh, diese Aussage trifft besonders auf  den Kugellauch zu. Nur selten finde ich einen Blütenkopf ohne Insekt. 


Diese aufrecht stehenden Blütenstängel gehören zum Dichtblütigen Ziest ( Stachys monnieri). Viele meiner Stauden bekam ich im Lauf der Jahre geschenkt. Aber den Ziest habe ich beim Gärtner gekauft. Und das hat sich gelohnt. 


Bei mir nicht mehr so häufig anzutreffen wie früher ist der Lavendel. Zwar habe ich einige Pflanzen nachgezogen, aber mir fehlt oft der passende Platz. Die älteren Lavendelpflanzen sind stark verholzt und sehen nicht mehr so richtig schön aus. Vermutlich wurden sie von mir nicht fachgerecht zurückgeschnitten. Im Hintergrund seht ihr den schon beschriebenen Kaukasus-Gamander. 


Eine meiner Lieblingsstauden, ich mag die Riesen, ist der Kandelaberehrenpreis (Veronicastrum).
Mit bis zu zwei Meter hohen Blütenähren steht er im Blumenbeet in der dritten Reihe ganz hinten. Aber glaubt mir, man sieht ihn auf jeden Fall. Und er wird von Insekten und Schmetterlingen geliebt. Trotz seiner beachtlichen Größe ist er sehr standfest und braucht keine Stütze.


Viel kleiner und trotzdem ganz wichtig im Gartenbeet sind die verschiedenen Scabiosensorten.

Hier die Tauben-Scabiose (Scabiosa columbaria). Auch sie ist pflegeleicht und trockenheitsverträglich.


Bei mir recht häufig, aber schon fast verblüht : Steppensalbei (Salvia nemorosa). Er wird jetzt zurück geschnitten und blüht, vorausgesetzt es regnet irgendwann einmal, im frühen Herbst ein zweites Mal.
Er teilt sich das Beet mit der roten Variante von The Fairy.


Zu guter Letzt jetzt noch zwei Glockenblumen. Glockenblumen gibt es in so vielen tollen Sorten, ich könnte sie nicht alle zeigen. Stellvertretend Campanula glomerata, die Knäuel-Glockenblume.


Und Campanula latifolia, die Breitblättrige Glockenblume.

So, es ist ein langer Post geworden. Es wird Zeit für einen Kaffee.


Bis zum nächsten Mal !