Dienstag, 29. März 2022

Der Garten macht blau






Kaum zu einer anderen Jahreszeit zeigt mein Garten so viele Blautöne wie im Frühling.








Niemand kann dieses Frühlingsgefühl besser ausdrücken wie der 1829 entstandene Text von Eduard Mörike.




Das "Blaue Band" verbindet romatische Sehnsucht mit dem Blick auf den blauen Frühlingshimmel.




Geschrieben in einer Zeit, in der der Winter kalt, frostig, trüb und in schlecht beheizten Wohnungen erlebt wurde.

Welche Freude musste damals herrschen, wenn endlich der Frühling begrüßt werden konnte.







Frühling lässt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land




Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!






Sonntag, 27. März 2022

Friedenslichter

 



Vielfach haben wir in den vergangenen Tagen gespürt, wie wichtig Zeichen und Symbole sind.

Die Zeichen der Solidarität mit der in einen Krieg gestoßenen Ukraine und ihren Menschen, sie sind überall zu sehen.

Ob Dewi-Figuren mit Salzkerzen wie bei mir, oder einfach ein Teelicht, das ist egal.





Ich persönlich glaube dran,

dass man zusammen stark sein kann.

Für Wandel, Frieden, Zuversicht,

zünd mit mir an, ein Friedenslicht.


Mittwoch, 23. März 2022

Über die Drachenweide

Irgendwann vor Jahren bekam ich von einem lieben Menschen einen Frühlingsstrauß mit bunten Tulpen und einigen Drachenweidenzweigen.




Die bizarr gewachsenen Äste gefielen mir so gut, dass ich sie auch nachdem die Tulpen längst verwelkten, in der Vase stehen ließ. Es dauerte nicht lange bis die Drachenweide Wurzeln ausbildete. Natürlich bekam einer der Zweige einen Platz im Garten. 

Schnell entwickelte sich ein breiter Strauch.


Januar

Die Japanische Drachen- oder Bänderweide (Salix udensis Sekka) wird häufig auch als Amur-Weide bezeichnet. 

Das Besondere  sind zweifellos ihre flachen, eingekräuselten Zweige, denen sie auch ihren Namen verdankt, denn sie erinnern an Drachenschwänze.


Februar


Die gewundenen flachen Triebe stellen einen Fehlwuchs dar. Man nennt das Fascination (fascia = Binde, Bündel, Band) der Triebe, also ein Parallelwuchs aneinander gewachsener Äste. 


Februar

An den breiten Ästen sitzen dicht bei dicht längliche Blütenkätzchen, die bei Insekten sehr beliebt sind. Wie alle Weiden ist die Drachenweide ein wertvoller Pollenspender. Als erste Insektennahrung sind sie ökologisch von großer Bedeutung.


März

Blätter bilden sich erst später. Sie sind länglich, dunkelgrün und hängen etwas. Ich finde die Bänderweide auch später, wenn man den Wuchs unter dem Laub nicht mehr sieht, sehr dekorativ.


Trieb Bündel Drachenweide


Sommer

Bei meinem Busch dauerte es gut drei Jahre bis sich diese gedrehten, breiten Äste entwickelten. Früher las ich öfter, dass diese Besonderheit durch einen Virusbefall entsteht. Jetzt fand ich Artikel, in denen beschrieben wird, dass eine genetische Störung verantwortlich ist.

Da bei dieser Pflanze nur männliche Exemplare vorkommen, existieren keine Samen und es kommt nur die Stecklingsvermehrung infrage. Das ist eine komplizierte Angelegenheit. Ihr könnt euch den ganzen Aufwand sparen. Ab in eine hohe schmale Vase mit etwas Wasser und ratzfatz bilden sich Wurzeln.


März


Ich würde die Weidenzweige nicht in einen Kübel pflanzen, da die Bänderweide sehr schnell wächst und mit dem Platz bald nicht mehr auskommt.


Ende März


Mein inzwischen gut drei Meter breites Prachtexemplar muss sich jedes Jahr einen starken Rückschnitt gefallen lassen. Was macht sie dann? Jawohl, sie wächst noch schneller. Ich habe festgestellt, dass nach einem Rückschnitt die Ausbildung der Verbänderung besonders schön ausfällt.


 Also nur Mut, rann mit der Schere.


Freitag, 18. März 2022

Waldspaziergang

Mal keine Kilometer lange Wanderung, das ist mein heutiges Motto. 

Einfach durch die Natur schlendern und den Frühling, der jetzt langsam auch im Wald Gestalt annimmt, genießen. 

Ich merke gerade, ich genieße in jedem Post. Mal Garten, mal Wald. Es ist einfach so, draußen fühle ich mich wohl, da kann ich alle Widrigkeiten von C bis U vergessen.



In den Bäumen am Wald ist noch nicht viel los. Zwar finde ich überall saftige Blattknospen, aber Blüten zeigen sich nicht. 

Doch  es gibt  die Kornelkirsche.  Auffällig leuchten ihre kleinen gelben Blüten und ich sehe sie schon von weitem.


Immer wieder höre ich, dass man die Früchte der Kornelkirsche nicht essen darf weil sie giftig sind. 
Vielleicht ist es die Ähnlichkeit mit der Vogelbeere? 
Nein, ganz sicher, die Kornelkirsche ist nicht giftig!
Im vorigen Jahr bekam ich ein Gläschen Marmelade geschenkt. Ich fand den Geschmack wirklich gut.


„Wer aber diese Frucht isst, den verletzt sie nicht, denn sie reinigt den kranken und schwachen Magen. Sie ist der Gesundheit dienlich.“ (Hildegard von Bingen)


Im Bienenstock ist ordentlich Betrieb. Vermutlich holen sich die fleißigen Insekten frischen Nektar von den Märzenbechern, die sich hier im Wald immer mehr ansiedeln.


Seht ihr im Hintergrund der Wiese die braunen Stellen? Dort wurden in großem Stil Märzenbecher ausgegraben. Welcher I. macht so was? Bitte pflückt die Blumen nicht ab und grabt sie schon gar nicht aus. Sie stehen unter Naturschutz!!



Auch Misteln sehe ich immer öfter.  Manche alten Obstbäume auf den Streuobstwiesen sind dicht bewachsen. Obwohl die Schmarotzerpflanze schon längst nicht mehr unter Naturschutz steht, vermehrt sie sich hier in meiner Umgebung rasant.






Kein Problemfall: der Huflattich.
Auf sonnigen Flächen im Wald und am Wegesrand könnt ihr die uralte Heilpflanze überall finden.




Jetzt geht es wieder nach Hause. Aber erst noch ein Blick in die Landschaft.



Hinter den Wiesen verstecken sich die kleinen Dörfer. Rechts Wiershausen, unten im Tal Lippoldshausen und schon fast am Horizont Oberode. 







Montag, 14. März 2022

Und wie sieht es im Garten aus?

Die Tage werden länger, die Sonne wärmt schon wieder - das Frühjahr ist nicht mehr aufzuhalten! 
Was für ein Glücksgefühl war es vor wenigen Wochen als die ersten Krokusse blaue und gelbe Farbtupfer auf den Rasen setzten.


Und heute?
 Es hat sich schon so viel getan. Am liebsten würde ich jede freie Minute im Garten verbringen, aber die Nächte sind noch immer frostig und ich warte bis die Sonne mit ihrer wärmenden Energie die Luft angenehm mild macht. Aber  dann hält mich nichts mehr.

Nicht nur mich zieht es in den Garten. Auf fast jeder Blüte tummeln sich jetzt Bienen.

Ein sicheres Zeichen für Temperaturen über 10 Grad sind die fliegenden Bienen. Die Mittagszeit wurde heute rege genutzt um Pollen zu sammeln. An den Bienen auf dem unteren Bild sieht man deutlich die orangen "Pollenhöschen" an den Beinen.

Jetzt sorgen sie für die Bestäubung der Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen und Krokus. Für die Verbreitung des Samens sind dann u.a. die Ameisen zuständig.




Auch die  Korkenzieherhasel, die in voller Blüte steht, ist ein sehr guter Pollenspender und wurde heute regelrecht von Bienen belagert.


In den letzten zwei Jahren wollten die Leberblümchen kaum blühen. In diesem Frühjahr scheint ihnen das Klima besser zu gefallen. Sie haben sich stark vermehrt und zeigen wieder viele Blüten.


 

Auch bei den Narzissen tut sich was. Allerweltsblumen? Von wegen. Was wäre mein Frühjahrsgarten ohne diese ausdauernden Zwiebelpflanzen.

Die kleinen Sorten wie Tête à Tête stehen in voller Blüte.
Die Mini-Narzisse Tête à Tête ist die berühmteste unter den Minis bei den Narzissen. Kein Wunder, wer hat noch nicht im Winter einen Narzissentopf aus dem Gartencenter oder dem Supermarkt mit nach Hause genommen. Wenn sie verblüht sind, werden die Zwiebeln in den Garten gepflanzt. Dort verwildern sie gut und nach ein bis zwei Jahren habt ihr dort ein schönes Büschel Narzissen.



Natürlich funktioniert das genau so gut mit Primeln. Schon bald nach dem Pflanzjahr bilden sie kleine Ableger und vermehren sich ganz von allein.



Noch stehen dicht gewachsene Schneeglöckchen in Pflanzschalen. Wenn sich Ende Januar die ersten Spitzen zeigen, pflanze ich ein paar besonders dicht gewachsene Büschel in Schalen. Nach der Blüte wandern sie wieder in den Garten. Die ganze Aktion überstehen sie problemlos.


Das erste Blausternchen (Scilla siberica) habe ich auch entdeckt.


Und gleich daneben blühen Strahlen-Anemonen (Anemone blanda) oder Balken-Windröschen, wie sie auch genannt werden. Sie vermehren sich, wenn es ihnen gut gefällt, durch Aussaat. Bei mir geht das am Besten unter Sträuchern an etwas schattigen Stellen. Dort bedecken sie inzwischen größere Flächen.

Und schon bin ich am Ende angelangt.
Ich wünsche euch einen schönen Tag








Donnerstag, 10. März 2022

Von Teich zu Teich rund um Immenhausen


Hallo Ihr Lieben, es wird mal wieder Zeit für eine Wanderung. 



Meine Wanderung führt mich diesmal  rund um Immenhausen. Mit 11 km ist es schon fast ein Spaziergang, aber nicht nur die Kilometer machen eine schöne Wanderung aus, sondern auch der Weg.

Von Immenhausen geht es immer in der Nähe der Holzkape, einem kleinen Bach, durch die Felder. Hier bläst ein kräftiger kalter Wind und der Frühling hat sich  versteckt.


 Nach wenigen Kilometern gelange ich zum Bennhäuser Teich. Noch immer bedeckt ihn eine dünne Eisschicht. 


An einem  Wanderparkplatz der Pfadfinder mache ich eine kleine Trinkpause. Allerdings bediene ich mich nicht am Wasserhahn des Versorgungshäuschens auf dem Zeltplatz. Da trinke ich doch lieber aus meiner Flasche.





Auf dem Schullandheimgelände der Pfadfinder leben und arbeiten Jugendliche im Einklang mit der Natur. Das über 8 Hektar große Gelände liegt am Waldrand und bietet durch die offene Bauweise ein ganzheitliches Naturerleben.





Hier können die Jugendlichen sich am Bau von Tierbehausungen versuchen und auch sonst viel in der bewaldeten Umgebung unternehmen.





Als nächstes erreiche ich den Rotbalzerteich. Ein kleines sehr romantisches Gewässer. 




 Der Teich ist bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt, steht unter Naturschutz und wurde als Fischteich für die Landgrafschaft angelegt. 





Bald komme ich in Immenhausen am  Glasbläsereimuseum vorbei. Leider hat das Museum um diese Uhrzeit  noch nicht geöffnet. Das Glasmuseum in Immenhausen ist eines der wenigen Spezialmuseen für Glas in Deutschland. Es wurde im Jahre 1987 durch die Stadt Immenhausen im umgebauten Generatorgebäude der ehemaligen Glashütte Süßmuth eröffnet.




Direkt neben dem Museum liegen die alten Fabrikgebäude. 

Kein schöner Anblick.





Da macht der fantasievolle Gartenzaun im Ort schon mehr Spaß.





Am Ende der Wanderung komme ich zum Kampteich. Hier spüre ich die Kälte.






 Die Nächte zaubern noch immer bizarre Eisgebilde an das Teichufer.

 









Trotz Winterjacke bin ich inzwischen durchgefroren und freue mich auf meinen Sessel im warmen Zimmer zu Hause.