Heute erfuhren wir von den bisherigen Besitzern unseres neuen Hauses, dass sie wahrscheinlich schon im März ausziehen. Damit reduziert sich die endlose Wartezeit wieder um einige Tage. Wie schön!
Im Garten gibt es nichts Neues. Graue, feuchte Tage. Die Vögel werden noch nicht gefüttert. Der Boden ist nicht gefroren und es finden sich noch viele Samen und Früchte.
Wenn man von den verschiedenen Singvogelarten absieht ist von unseren tierischen Mitbewohnern nichts zu sehen. Im letzten Sommer besuchten uns die verschiedensten Arten. Im Frühjahr laichten die Erdkröten. Nach dem Ablaichen wurden sie von duchreisenden Fischreihern verspeist. Eine Kröte fanden wir auf dem Dach unseres Gartenhauses. Welcher Räuber da beim Fressen gestört wurde? Etwas später kamen Gabi und ihr Gatte. Gabi ist eine schwarz-weiß gefiederte Ente, die mit einem Wildentenerpel zusammenlebt. Die beiden besuchen uns seit mehreren Jahren pünktlich zum Frühjahr. Besonders Gabi ist handzahm und frißt aus der Hand. Nach 2-3 Wochen, die sie in und um unseren Teich verbringen ziehen sie weiter. Meine Hoffnung, dass sie mal in unserem Garten brüten hat sich nie erfüllt. Gabi vertilgt den Großteil des Krötenlaichs, in Zusammenarbeit mit den Molchen. Besonders in dem Bachlauf am Garten wimmelt es von ihnen. Ich sehe ihnen gern beim Sonnenbaden zu. Unser einziger Frosch lebt unter den Stauden am Wasser. Ich sehe immer nur ein Exemplar, weiß aber nicht, ob es immer der selbe ist. Das Highlight unter den Amphibien in unseren Blumenbeeten ist ein Feuersalamander. Er bewohnt unsere Trockenmauer unter den Apfelbäumen. Bei Regenwetter spaziert er auch tagsüber im Rasen umher. Neben den üblichen Waschbären, die wir tagsüber nicht zu sehen bekommen, tummeln sich noch Mäuse, Marder, Eichhörnchen, Igel und noch einige Kandidaten, die mir gerade nicht einfallen. Der Star war in diesem Sommer ein kapitaler Dammhirsch. Er hielt sich am Tage im benachbarten Rapsfeld auf um nach der Dämmerung die Schrebergärten in unserer Nachbarschaft heimzusuchen. Ich hatte mehrmals Gelegenheit ihm direkt gegenüberzustehen. Er hatte wunderschöne Augen, mit denen er mich lange ansah, bevor er majestetisch weiterschritt. Kein Zaun konnte ihn abhalten, er setzte einfach rüber, drückte Gartentore auf und walzte Drahtzäune nieder. Sein Speiseplan wurde durch schmackhafte Kohlrabi, junge Apfelbäume, ganze Reihen von Salatköpfen und aderen Delikatessen aufgewertet. Unsere Gartennachbarn haben nur noch geflucht. Aber letztendlich wollte ihm keiner was Böses. Eigentlich waren wir alle stolz auf unseren ganz persönlichen Hirsch. Nachdem der Raps gemäht wurde, war der Spuk vorbei.
Nun bin ich gespannt, welche tierische Nachbarschaft sich in unserem neuen Garten einstellen wird.