Montag, 30. Juni 2014

Eine Woche Pause

Eine Woche Pause habe ich mir gegönnt.
Manchmal reicht die Zeit nicht zum Bloggen.
Außerdem wollte ein lästiger Schnupfen keine Ruhe geben.

Und dann gab es noch eine Familienfeier.
Ja, auch ich werde älter.





Die Deko kam natürlich aus dem Garten.






Und die leckeren Beeren für die Torten ebenfalls.



Der Garten macht keine Pause. Das große Blühen geht unermüdlich weiter.
Ganz hinten am Gartenzaun blühen Marienglockenblumen. Das feuchte, kühle Wetter tut ihnen gut.





In allen zur Verfügung stehenden Gefäßen breiten sich Hauswurzen aus.









Meine Stammleser kennen ja unsere kleine Lärche. Aus den winzigen Blüten im Frühjahr wurden große, pralle Zapfen.






Auch am Gartenhaus sind alle Töpfe belegt.






Hortensien




und Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica).






Dienstag, 24. Juni 2014

Sommerstauden für trockene Standorte







Jetzt ist die Zeit der Sommerstauden. Was wäre ein Garten ohne sie. Sie geben Struktur, blühen unermüdlich und sind meist pflegeleicht. Ihre große Bandbreite an Farben, Formen und Größen ermöglicht sie in jedem Garten zu pflanzen.

Heute zeige ich euch einige der jetzt bei mir blühenden Stauden.Bis auf die gezeigten Astilben sind sie alle trockenheitsverträglich.





Rechts im Bild blüht ein rosa Steppensalbei (Salvia Nemorosa). Weil der Steppensalbei gut mit Trockenheit zurechtkommt, pflanze ich immer mehr dieser robusten, winterharten Pflanze. Trockenheit ist hier ein großes Problem, gegen das ich jeden Sommer  mit Kanne und Wasserschlauch aufs Neue kämpfe.

Ebenfalls  nicht sehr durstig sind die Fexiernelken oder auch Kronen-Lichtnelken (Lychnis coronaria). Die dichten plüschigen Büschel bleiben auch im Winter grün, bzw. silbrig. Die Staude lebt nicht lange, aber die Selbstaussaat funktioniert ausgezeichnet.
Im Vordergrund warten neben Rosen Echinacea auf ihre Blütezeit.



Links wächst Wollziest (Stachys byzantina).Die flaumig-filzigen silbrigen Blätter mit der zarten Behaarung bilden dicht geschlossene, lebendig und bewegt wirkende Teppiche.
Im Hintergrund blühen noch einige Flockenblumen (Centaurea).
Vor dem Lavendel recken sich zarte Scabiosen.



 Für das Schattenbeet unentbehrlich ist für mich die Astilbe, die in vielen Rosa-Schattierungen blüht. Sie muss allerdings regelmäßig gegossen werden.




Im Steingarten leuchten bodendeckende Nachtkerzen (Oenothera hydrida). Diese Nachtkerzenart blüht durchgehend von Juni bis Oktober. Sie bildet lange, hängende Ranken. Im Frühjahr schneide ich sie bis auf 5 cm zurück.



Im Steingarten geht es, wie immer um diese Zeit, bunt zu. Hier tummeln sich niedrige Stauden der unterschiedlichsten Arten.



Um nicht so viel Unkraut zupfen zu müssen, lasse ich zwischen den einzelnen Stauden möglicht keine Erde offen.
Hohe Katzenminze (nepeta faassenii), Königskerzen, Mutterkraut und Spornblume  teilen sich gemeinsam mit Mädchenauge ein Beet.


Glockenblumen blühen in den verschiedensten Sorten. Die meisten fühlen sich im Halbschatten am wohlsten. Stellvertretend für alle zeige ich die Zwergglochenblume Campanula cochleariifolia, eine zarte Schönheit.




Bei der Anlage eines Staudenbeetes ist es wichtig, eine gewisse Höhenstaffelung einzuhalten. Bei geschenkten Staudenablegern klappt das bei mir nicht immer. Dann ist Umpflanzen angesagt.
In diesem Beet stimmt es. Ganz vorn blüht Kamtschatka-Sedum, dahinter wächst eine Fetthenne mit Steppensalbei. Im Hintergrund noch mal Fexiernelken. Sie haben sich selbst ausgesät und dürfen im Hintergrund bleiben.



Hier noch mal einige Trockenkünstler. Königskerzen (Verbascum) in verschiedenen Farben mit Edeldiesteln oder richtiger Mannstreu (Eryngium).
Der Gattungsname Mannstreu soll von der Verwendung des Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) als Aphrodisiakum  und Liebeszauberwurzel herrühren.





Hier schiebt sich das stolze Russel-Brandraut (Phlomis russeliana) ins Bild. Auch das Brandkraut braucht keine tägliche Wassergabe. 



Sonntag, 22. Juni 2014

Storchschnabel









Letzten Sonntag, am Tag des offenen Gartens, verschenkte ich verschiedene selbst gewonnene Blumensamen. Da ich nichts anderes zur Hand hatte, benutzte ich einfache weiße Briefumschläge um die Samen einzutüten.
Regina, die für alles eine Lösung hat, fand das gar nicht kreativ und bastelte mir viele kleine, bunte Samentüten. Das Ganze liebevoll verpackt und mit "Erdbeeren" dekoriert, wartet jetzt auf den nächsten offenen Garten und viele Gäste, die sich über ein Mitbringsel freuen.



Viele schöne Dinge aus Papier findet ihr hier



Aus dem Garten möchte ich euch heute meine Storchschnäbel (Geranium) vorstellen.





Blütenreich und äußerst pflegeleicht zählt der Storchschnabel zu den schönsten Dauerblühern im Garten. Er bevorzugt nährstoffreiche Böden.Im Juni schneide ich meinen Storchschnabel zurück um eine zweite Blüte im Herbst zu bekommen.





Keine Blütenstaude ist so vielseitig wie der Storchschnabel. Da er sich mit dezentem Blütenflor kaum in den Vordergrund drängt, ist er für die meisten Stauden ein idealer Partner. Bei mir wächst er hauptsächlich im Gräserbeet um dem Beet etwas Farbe zu geben.








Fast alle Storchschnabel-Arten sind leicht zu vermehren. Sobald die Pflanzen nach der Winterruhe zu treiben beginnen, grabe ich sie aus und schüttel die Erde ab. Anschließend reißt man einzelne Blattschöpfe vom Wurzelstock ab und pflanzt die Risslinge direkt wieder ein. Gut feucht gehalten wachsen sie auch fast ohne Wurzeln leicht an.









Da ich Storchschnabel-Pflanzen nicht kaufe, sondern mich bei Freunden nach neuen Sorten umsehe, kann ich euch die genauen Namen der einzelnen Arten nicht nennen. Es lohnt sich auf jeden Fall mal in anderen Gärten nach Storchschnäbeln Aussicht zu halten. Fast immer bekommt man im Tausch mit anderen Staudenablegern ein Wurzelstückchen geschenkt.




Donnerstag, 19. Juni 2014

Gartenbraunelle und anderen Pflänzchen






Als ich heute aus dem Küchenfenster auf diese bunte Blümchenwiese unter dem Walnussbaum blickte, dachte ich, dass ich nach den großen Ramblern mal wieder die kleineren Blumen mit der Kamera einfangen könnte.





Gartenbraunellen im Federkleid kennen viele. Aber es gibt auch einen kleinen Bodendecker mit gleichem Namen.
Garten-Braunelle `Rubra` (Prunella grandiflora`Rubra`) ist eine ca. 20 cm hoch werdende bodendeckende Staude. Seit Jahren blüht sie jeden Sommer vor allem im Steingarten. Sie braucht keine besondere Pflege und ich habe auch noch keine Schnecken an der Pflanze entdeckt.




Die verschiedenen Sedum-Arten beginnen jetzt nach und nach mit der Blüte. Hier versorgt sich eine Hummel im Kamtschatka-Fettblatt  mit Nektar.
Das Sedum kamtschaticum wird nicht sehr hoch und ist deshalb auch für den Steingarten geeignet.




Endlich blühen meine Feuerlilien (Lilium bulbiferum). Immer wieder habe ich versucht, Lilien heranzuziehen. Aber die kleinen roten Lilienhähnchen waren stets schneller. Nachdem ich in diesem Jahr jeden Morgen und Abend auf Jagd gegangen bin, haben es die schönen Blumen bis zur Blüte geschafft. Bei genauem Hinsehen kann man die kleinen Fraßlöcher auf den Blättern entdecken.




Makellos zeigt sich das Innere einer "Augusta Luise" Sie ist Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg gewidmet, die als Goethes "Gustchen" in die Literaturgeschichte einging.





Die Atlasblume (Godetia) ist eine einjährige Sommerblume, die zur Familie der Nachtkerzengewächse gehört. Sie zeigt azaleenartige Blüten, deshalb wird sie auch oftmals als Sommerazalee bezeichnet. Sie ist eine sehr dankbare und ausdauernde, pflegeextensive Pflanze.




Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius)




Jetzt blüht auch die Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria). Sie wird nicht sehr hoch und die Stiele bleiben auch bei schlechtem Wetter aufrecht.






Kennt ihr diese Wattebäusche? Sie gehören zu Anemone sylvestris, der großen Frühjahrs-Anemone. Sie ist ganz neu in meinem Garten und wächst im Halbschatten in meinem neuen Schattenbeet unter einem Obstbaum.





Marien-Glockenblumen wachsen buschig und werden bei mir etwa einen Meter hoch. Sie sollten unbedingt gestützt werden.  Die großen, glockenförmigen Blüten, die an den langen Stängeln nach und nach erscheinen, zeigen sich in Blau, Weiß und Rosa. Sie sind sehr hübsch anzusehen und verbreiten in der Zeit von Juni bis September einen nostalgischen Charme, da sie an Unterröcke aus früherer Zeit erinnern.
(Also das mit den Unterröcken habe ich abgeschrieben. Darauf käme ich nicht von allein.)




Zum Schluss noch einmal Rosen. Sie gehören in dieser Jahreszeit einfach dazu.
Diese bei mir namenlose Kletterrose hat gelbe Knospen. Die Blüten ändern ihre Farbe von Gelb zu Weiß.

Montag, 16. Juni 2014

Tag des offenen Gartens - Nachlese





Jetzt ist er vorbei, mein offener Garten.
Als Erstes muss ich euch beichten, dass ich nicht eine Minute daran gedacht habe, Bilder zu machen.
Immer laufe ich mit der Kamera durch den Garten, aber gestern hatte ich wirklich keine Zeit und auch keinen Gedanken ans Fotografieren.

Morgens, ich wollte eben anfangen die Polster auf den Gartenstühlen zu verteilen, zogen dunkle Wolken auf und es fielen dicke Regentropfen. Was für Gedanken mir durch den Kopf gingen, könnt ihr euch sicher denken.
Mein lieber Mann eilte mit einer Tasse schwarzen Kaffee herbei, die Wolken zogen schnell weiter und es ging mir wieder gut.
Pünktlich um zehn kamen die ersten Gäste.
Nur wenige, ich hatte Zeit zum zeigen, erklären und herumführen.




Sie wurde immer wieder bewundert: Nostalgie.



Aber dann ging es los! Ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Sooo viele wollten meinen Garten sehen. Wenn ich Zeit gehabt hätte, wäre ich überwältigt gewesen.
Zum Glück gab es Hilfe. Regina, die ich hier im Bloggerland kennen gelernt habe, ist mir eine gute Freundin geworden und stand mir den ganzen Tag zur Seite. Mein lieber Mann kochte Kaffee und kümmerte sich um sauberes Geschirr. Regina war für alles da. Jeder bekam einen Kaffee angeboten, wurde mit Kuchen und frischen Erdbeeren versorgt, bekam jede gewünschte Auskunft. Sie managte alles, den ganzen Tag.

Meine liebe Regina, ich danke dir noch mal von ganzem Herzen für deine Geduld und Ausdauer.






Immer wieder zeigte ich die verschiedenen alten Rosen.




So hatte ich den Rücken frei um mich um meine Gäste zu kümmern. Den ganzen Tag hielt ich mich im Garten auf und beantwortete Fragen, zeigte Pflanzen und erzählte die Geschichte meines Gartens.
Meine Besucher waren sehr interessiert und wollten vieles wissen.
Nach diesen drei Pflanzen wurde am meisten gefragt:





Veilchenblau, weil sie gerade so schön blüht.






Russel-Brandkraut (Phlomis russeliana), weil es kaum jemand kannte.



Und Fingerhut-Bartfaden (Penstemon digitalis) wegen seiner zarten Wuchsform.

Es hat unglaublich Spaß gemacht, auch wenn für den einzelnen oft nur wenig Zeit blieb. Wie viele Menschen gestern an den Beeten entlang spazierten und fachsimpelten, kann ich nicht sagen. Die Stunden verflogen nur so. Irgendwann am späten Nachmittag wurde es ruhiger und ich hatte Zeit für richtige Gespräche. Mit den letzten Gästen saßen wir noch lange zusammen und die Anspannung des Tages fiel langsam von mir ab.







Donnerstag, 12. Juni 2014

Von Rambler-Rosen und anderen Himmelsstürmern




Die Blütezeit der großen einmal blühenden Rosen geht zu Ende. Durch Hitze und nachfolgendem Regen war sie nur kurz. 
Höchste Zeit um die Blütenfülle im Bild festzuhalten.





Veilchenblau legt jedes Jahr locker einen Meter zu. So hat sie in den letzten drei Jahren einen der alten Apfelbäume erobert.
Die Rambler-Rose wurde von Hermann Kiese gezüchtet und von Johann Christoph Schmidt 1909 eingeführt.




Lykkefund ist ebenfalls ein starker Rambler, der sich im Pflaumenbaum eingerichtet hat.

Die Ramblerrose aus Dänemark hat weiße, halb gefüllte Blüten an großen, duftenden Büscheln. Die Triebe sind fast stachellos. Die Pflanze zieht Bienen magisch an und verträgt auch halbschattige Standorte.







Obwohl  Paul´s Himalayan Musk an einem großen Rosenbogen wächst, angeln ihre langen Triebe zum in der Nähe wachsenden Apfelbaum.
Ein Rambler mit enormer Wuchskraft. Die kleinen gefüllten rosa Blüten sitzen in großen Sträußen mit bis zu 50 Einzelblüten. Starker Moschusduft umhüllt alles in der Nähe.




Kein Rambler, aber eine enorm wüchsige Kletterrose ist New Dawn.  
Sie blüht nicht nur einmal, sondern remontiert . Ihre großen, rosa - weißlichen, halb gefüllten Blüten duften nach Apfel und wachsen in Büscheln. Im Herbst bildet sie vieleHagebutten.  aus welchen sich leicht Sämlinge kultivieren lassen. Allerdings habe ich noch nicht probiert, ob das mit den Sämlingen wirklich klappt.

Sie hat gesundes, dichtes Laub an langen, leider stark bestachelten Trieben, die bis zu 4 m lang werden. 'New Dawn' ist sehr pflegeleicht, robust und verträgt auch Halbschatten. Insgesamt hat sie so gute Eigenschaften, dass sie 1997 zur Weltrose  gewählt wurde. Sie wurde als erste Rose in den USA patentiert.






Zum Schluss zeige ich noch Kiftsgate. Sie ist nicht zu bremsen und braucht dringend eine starke Rankhilfe wie einen Baum oder eine Hauswand. Die vielen kleinen weißen Blüten, die jede Biene aus der Umgebung anziehen sind ein Traum.

Ja, das waren heute meine "ganz Großen". Meist sehe ich im Garten nach unten um zu sehen, was in den Beeten wächst. Bei den großen Ramblern lohnt sich der Blick in Richtung Himmel.