Ein Spaziergang durch die Karlsaue, das wäre mal schön. So dachte ich gestern und machte mich auch gleich auf den Weg. Auch mitten in Kassel lagen noch Schneereste und ein bitterkalter Wind blies mich schon bald wieder nach Hause ins warme Wohnzimmer.
Trotz der Kälte wirkten die einsamen Wege durch den Park romantisch. Sie führten mich vorbei an vereisten Teichen und unter alten Hängeweiden hindurch.
Dieser umgestürzte Baumstamm wirkt vor den raureifbedeckten Bäumen wie aus einer anderen Welt.
Über eine Stunde ist mir mitten in Kassel kein Mensch begegnet. Es war ein seltsames Gefühl, muß man doch sonst die ruhigen Plätze suchen.
Flora die Göttin der Blüten und Botin des Frühlings stand auch etwas ratlos auf ihrem Podest. Spärlich bekleidet sah sie bemittleidenswert verfroren aus. Vielleicht muß sie jemand wachküsssen, damit sie sich um den nächsten Frühling kümmert.
Heute versinkt der Garten erneut im Schnee. Die Flocken fallen so dicht, dass man sie sogar auf dem Foto erkennen kann.