Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner, und das nächste Mal auch noch. Denn für ein einziges Leben ward dieser Beruf zu groß.“
Karl Foerster
Endlich hatte ich die Gelegenheit zu verreisen. Wohin soll die Reise gehen? Meine Tochter wollte mit mir ein paar schöne Tage verbringen und überließ mir das Ziel.
Potsdam sollte es sein. Schlösser, Gärten, Museen, in der Umgebung wunderschöne Seenlandschaften.
Gleich am ersten Tag besuchten wir den Privatgarten Karl Foerster. Für mich ein unbedingtes Muss. Schließlich ist er bei der Gestaltung meines Gartens mein großes Vorbild.
Im Potsdamer Stadtteil Bornim liegt das berühmte Anwesen der Familie Foerster. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts schuf hier der Staudenzüchter Karl Foerster einen bezaubernden Schau- und Versuchsgarten. Über 60 Jahre lang lebte, arbeitete und züchtete er winterharte Stauden und Gräser, die er rund um sein Wohnhaus anpflanzte und die von der angrenzenden Gärtnerei in alle Welt versendet wurden. Während dieser Zeit entwickelte sich das Foerster-Haus und sein Garten zu einem Mekka der Gartenfreunde. Auch heute erfreut sich der Garten großer Beliebtheit und gehört zu den meistbesuchten Privatgärten Deutschlands.
Auf meinen Bildern könnt ihr sehen, dass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt.
Beim Eintreten in den Garten gelangten wir auf den Frühlingsweg. Hier schmückt im Frühjahr ein Blütenmeer aus Krokussen, Adonisröschen, Primeln und vieles mehr die Beete.
Die Treppenstufen hinab führen in den brerühmten Senkgarten, das Herzstück der Anlage. Im Zentrum befindet sich ein Teich umgeben von einem Ufergarten.
In den angrenzenden Bereichen blühen Herbstastern, Chrysanthemen, Gräser und Dahlien.
Das Zusammenspiel von Erscheinungsbild, Farbe und Duft in ihrer immer wiederkehrenden jahreszeitlichen Abfolge standen im Mittelpunkt der Überlegungen Karl Foersters. In diesem Zusammenhang stehen auch seine Bemühungen um widerstandsfähige, ausdauernde und winterharte Stauden sowie um die Einführung von bei uns gut gedeihenden Wildstauden, Gräser und Farnen aus aller Welt.
Im eher formal angelegten Herbstbeet wachsen Stauden des Spätsommers und des Herbstes wie Helenium, Herbstanemonen und immer wieder große Gräser.
Direkt neben dem Privatgarten befindet sich die riesige Foerter-Gärtnerei. Im Hintergrund seht ihr auf dem unteren Bild das Wohnhaus der Familie Foerster, das wie der Garten inzwischen der Marianne Foerster-Stiftung gehört.
Eigentlich wollten wir uns die Gärtnerei mit ihren mega-großen Staudenangebot nur mal ansehen. Als wir zurück ins Hotel fuhren, da füllten diverse Staudentöpfchen den Kofferraum. Glaubt mir, euch wäre es bei dem umfassenden Angebot an Jungstauden genau so ergangen.
Die Schlössertour durch Potsdam am nächsten Tag war wunderschön. Aber der Spaziergang durch diesen besonderen Garten bedeutete für mich das Highlight meiner kleinen Ferienreise.