Dienstag, 28. Juni 2016

Kiftsgate



Seit ich blogge habe ich nur selten eine einzelne Pflanze vorgestellt.
Wenn, dann war es eine Staude oder Blume, die mir besonders am Herzen lag.





Heute ist das Kiftsgate, ein starker Rambler, der mir nur Freude macht.



Allen, die den entsprechenden Platz bieten können, ist Kiftsgate nur zu empfehlen. 



Die Rose treibt jährlich bis 3 Meter lang aus und wird gut acht Meter hoch. Nach vier Jahren im Garten hat sie erst ihren Rosenbogen und dann einen Apfelbaum erobert. Die ersten langen bogigen Zweige sind in der Spitze des Baumes angekommen.




Schade, dass ihr den Duft, den die dichten Blütenbüschel abgeben, nicht riechen könnt.





Bei der Kletterrose Filipes “Kiftsgate” handelt es sich um eine zufällig entstandende Mutation aus der Wildrose Rosa filipes. Das älteste und bei Weitem größte Exemplar der Kletterrose Filipes "Kiftsgate" wächst im Kiftsgate Court Garden in Gloucestershire/England, wo sie ein Ausmaß von 24 Metern zu beiden Seiten bei einer Höhe von 15 Metern einnimmt.



Züchter der Rose ist E. Murrell (GB), 1954.

Die Menge duftender Wildrosenblütenist für Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen eine große Attraktion und als Folge schmückt sich der ganze Rosenstock im Herbst mit entsprechend vielen Dolden kleiner leuchtend roter Hagebutten.


Das Hagebuttenbild wurde im vorigen Herbst aufgenommen.


Sonntag, 26. Juni 2016

Sonntagsspaziergang nach dem Sturm



Überall blühender Rittersporn. 
So sollte mein Post eigentlich heißen. Aber an diesem Wochenende entlud sich ganz in der Nähe ein schweres Gewitter und schickte uns einige heftige Windböen mit kräftigem Regen. 
Schwer vom Regen konnten sich die über zwei Meter hohen Stiele des Rittersporns bei dem stürmischen Wetter nicht halten und knickten fast alle um.

Mein Sonntag verging mit Aufräumen, Abschneiden und hochbinden.
Ein letztes Bild möchte ich doch noch zeigen, auch wenn es schon in der vorigen Woche entstand.

Inzwischen ist alles wieder aufgeräumt und ich habe Zeit für einen Sonntagsspaziergang mit der Kamera.





Rosarium Uetersen legt sich erschöpft vom Sturm auf die viel stabileren Glockenblumen.




Am gleichen Rosenbogen blüht Aristide Briand. Absolut regenfest und immerblühend.




Rosa Lein





Königskerzen gemeinsam mit Spornblume und Kletterrose "Maritim".



Brandkraut




Jetzt blühen auch erste Zinnien. 





Scabiose, Lavendel




So viele Knospen! Es wird also trotz Starkregen bald wieder schöne Rosen geben.




Weiße Sterndolde



Ochsenzunge. 
An der Größe der Ameisen seht ihr, wie klein die Blüte ist.




Teppichknöterich im Steingarten.




Im hinteren Gartenteil wuchsen einige Rhododendren.Sie stammten noch aus unserem alten Garten, der einen eher sauren Boden hatte. In meinem kalkhaltigen Boden wollten sie jetzt nur gedeihen, wenn sie die entsprechenden Mengen Torf und Spezialerde bekamen.
Inzwischen meine ich, dass Pflanzen, die eigentlich ins Moorbeet oder auf sauren Boden gehören, nicht in den Garten passen. So verschwanden die Rhodos und statt dessen pflanzte ich verschiedene Farne in die Schattenecke.
Sie entwickeln sich prima und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.





Ebenfalls in der Waldecke breitet sich Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) aus und setzt mit seinen Riesenwedeln helle Akzente.



Storchschnabel, ebenfalls im Schatten.




Mein Spaziergang endet hier unter der Rose. Das Wetter bleibt ruhig und ich kann meinen Sonntagskaffee im Garten genießen.



Dienstag, 21. Juni 2016

Donnerwurz, Hauswurz, Dachwurz




Überall wächst Dachwurz. Ob in Töpfen, Körben oder einfach auf einem Stein.




Dachwurz hat eine lange Tradition im Hausgarten. Genügsam und langlebig liebt er sonnige Plätze und trockene Böden. Auch eine Steinspalte reicht aus um ein paar Wurzen anzusiedeln.




Schon der botanische Name Sempervivum weist auf die widerstandsfähigen Eigenschaften des Dachwurzes hin: semper ist das lateinische Wort für „ewig“,vivum steht für „leben“. 




Im Deutschen gibt es viele Namen für diese Pflanze – Donnerwurz, Hauswurz, Dachwurz sind nur drei davon und sagen ebenfalls viel über sie aus. Die Pflanze muss etwas mit dem Wetter zu tun haben und nah an, in oder sogar auf Häusern zu finden sein. 



Auch der Artname von Sempervivum tectorum (Dach-Hauswurz) weist auf die räumliche Verbundenheit mit menschlichen Behausungen hin, denntectorum kommt vom lateinischen Wort für Dach (tectum). 





Es gibt noch mehr deutsche Namen für Donnerwurz, nämlich Hauslauch, Donnerkraut, Dachlauch, Dachwurzel, Donnerbart und Jupiterbart. 





Ihre Namen verdankt die Pflanze dem Volksglauben früherer Generationen. Früher dachte man, dass Donnerwurz ein Haus vor Blitzeinschlag und Feuer bewahren könne.



Pflanze mit dazugehöriger Blüte


 Dies war kein reiner Aberglaube, sondern hatte durchaus praktische Gründe. Schon 812 bestimmte Karl der Große in seiner Landgüterverordnung „Capitulare de villis“, dass Haus- oder Donnerwurz auf die Dächer der kaiserlichen Höfe und Güter zu pflanzen sei. 

Die Pflanzen sollten Blitze ableiten und somit verhindern, dass die damals üblichen, leicht brennbaren Strohdächer in Flammen aufgingen.




 Nun kann Dachwurz selbstverständlich keinen Blitz davon abhalten, in ein Dach zu fahren. Dennoch steckt in diesen Überlieferungen häufig ein Körnchen Wahrheit und profundes Naturwissen.



 Dachwurz siedelt sich nämlich erst dann auf einem Dach an, wenn das zunächst trockene Material eine gewisse Feuchtigkeit aufweist. Solch ein Dach geht dann tatsächlich nicht so schnell in Flammen auf wie ein trockenes. 




Ein tatsächlicher Aberglaube rankte sich aber um die Blüten: In ländlichen galt eine blühende Dachwurz mit nachfolgendem Vergehen der Pflanze als Vorzeichen für Tod und Unheil. 




Tatsächlich ist es so, dass mit Entstehen der Blüte von Donnerwurz auch das Vergehen vorprogrammiert ist. Ähnlich wie bei etlichen anderen Pflanzen auch. 





Mit der Samenreife hat die Pflanze ihre Aufgabe erfüllt und geht ein. Also ein ganz natürlicher Vorgang und kein böses Omen.



Samstag, 18. Juni 2016

Sommergarten




Wieder ändert sich die Sicht auf den Garten. Noch spielen Rosen eine große Rolle, aber Sommerstauden und einjährige Blumen holen auf.
Akelei und Allium, Iris und Mohn verschwinden langsam aus dem Blickfeld.

Filigrane Schönheiten wie Astrantia major, die große Sterndolde  sind an Schönheit kaum zu überbieten.



Alle hohen Rambler blühen, aber einige Kletterrosen und Strauchrosen beginnen erst jetzt mit der Blüte.



Bunt geht es in den Beeten zu. Rittersporn in allen Blautönen , pfirsichblättrige Glockenblumen und Brennende Liebe passen wunderbar zusammen.


Rosa ist die Rosenfarbe, die noch nicht so oft im Garten zu finden ist. In diesem Jahr kamen einige neue Rosen in Rosa dazu, die ich aber noch nicht zeigen kann.




Steppensalbei mit roten Rosen bilden eine Farbkombination, die ich sehr mag.




Augusta Louise hatte in den vergangenen Jahren einen hohen Rosaanteil in der Blüte. Durch die fehlende Sonne in den letzten Tagen erblühen ihre Knospen viel heller.



New Dawn behält ihre Form auch bei den gelegentlichen Regenfällen, mit denen wir im Moment kämpfen. Sie wurde mir vom Rosenzüchter bei einer Endlänge von drei Metern verkauft, die sie inzwischen längst überschritten hat. Jetzt angelt sie mit ihren neuen Trieben zu einem unserer Apfelbäumen. Der Baum ist der letzte, der noch keine Rose stützt. 



Was hier so fotogen auf einer Sterndolde nach Nektar sucht, ist keine Hummel, sondern ein Pinselkäfer" (Trichius fasciatus). Die hübschen Käfer sind häufig auf allen möglichen Blüten anzutreffen. Da sich der erwachsene Käfer von Pollen ernährt und sich die Larven in Totholz entwickeln, ist er nicht schädlich.




Alle Hosta setzten Blüten an, bald wird das blasse Lila überall zu sehen sein.




Noch immer weiß ich nicht, wie diese Kletterrose heißt. Sie blüht in dichten Büscheln gelb auf und verblüht weiß. In der Sonne verändert sie ihre Blütenfarbe von Orange zu Rosa.




Maritim ist auch eine Kletterrose und blüht das zweite Jahr mit großen gefüllten Blüten.





Polsterglockenblumen wachsen vor allem an der Steingartenmauer.



Sie gehören natürlich unbedingt zum Sommergarten. Die zweijährige Bartnelke war schon früher in jedem Bauerngarten zu finden.




Gar nicht so häufig in Ziergärten anzutreffen ist die Königskerze. Dabei  gibt es bei Verbascum viele schöne Zuchtformen für den Garten.
Mit der Königskerze bin ich schon wieder am Ende angekommen.

Ich wünsche euch einen schönen, hoffentlich trockenen Sonntag.
Morgen werde ich mir einige Gärten ansehen und hoffentlich Gelegenheit zum Fotografieren haben.