Hallo Ihr Lieben,
heute berichte ich von der letzten Station meiner Bodenseereise.
Bisher hielten wir uns auf der deutschen Seite des Sees auf. Noch immer lädt das Wetter zum Verweilen am Seeufer ein.
Es gibt immer etwas zu beobachten wie diese Blässhühner am Seeufer.Aber irgendwann muss man Abschied nehmen.
Wir fuhren gemächlich auf der Schweizer Seite am Untersee entlang bis wir Schaffhausen erreichten.
Den Rheinfall in Schaffhausen wollte ich schon lange besuchen und freute mich, dass es diesmal mit der Besichtigung des Wasserfalls klappte.
Zunächst eine kleine Tour durch die historischen Gemäuer des 1200 Jahre alten Schloss Laufen.
Von Touristenmassen keine Spur, es bleibt beschaulich.
Von hier oben hatten wir einen tollen Blick über das Wasser unter uns.
Der Rheinfall ist mit 23 Metern Höhe und 150 Metern Breite einer der größten und wasserreichsten Wasserfälle Europas.
Die Sicherheitszäune hängen voller Liebesschlösser.
Laut stürzt das Wasser über die großen Felsen hinab.
Und hinab möchte ich auch. Ganz dicht an die tosende Gischt heran.
Von Schloss Laufen fährt ein Glaslift am Felsen hinab. Von hier hat man eine tolle Aussicht.
Das Wasser ist hier schon viel näher. Laut tost es nicht weit entfernt und die Wassermassen zwängen sich zwischen den Felsen hindurch.
Aber es geht noch weiter hinab, ganz dicht ans Wasser. Das letzte Wegstück will zu Fuß bewältigt werden. Ich brauche ziemlich lange. Es gibt so viel zu sehen und ich bleibe immer wieder stehen.
Hier unten fühlt man sich dem Element ausgeliefert. Die Plattformen, die hier gebaut wurden, ermöglichen einen grandiosen Blick in die tobende Gischt.
Trocken bin ich beim Fotografieren nicht geblieben. Aber was macht das schon, die Kraft des Wassers so nah zu spüren war eine kleine Dusche schon wert.
Ganz so heroisch und poetisch wie Mörike den Rheinfall zu seiner Zeit beschrieben hat habe ich den Wasserfall nicht erlebt, trotzdem finde ich seine Beschreibung sehr gut.
Am Rheinfall
Halte dein Herz, o Wanderer, fest in gewaltigen Haenden!
Mir entstuerzte vor Lust zitternd das meinige fast.
Rastlos donnernde Massen auf donnernde Massen geworfen,
Ohr und Auge wohin retten sie sich im Tumult?
Wahrlich, den eigenen Wutschrei hoerete nicht der Gigant hier,
Laeg er, vom Himmel gestuerzt, unten am Felsen gekruemmt!
Rosse der Goetter, im Schwung, eins ueber dem Ruecken des andern,
Stuermen herunter und streun silberne Maehnen umher;
Herrliche Leiber, unzaehlbare, folgen sich, nimmer dieselben,
Ewig dieselbigen - wer wartet das Ende wohl aus?
Angst umzieht dir den Busen mit eins, und, _wie_ du es denkest,
Ueber das Haupt stuerzt dir krachend das Himmelsgewoelb!
Eduard Mörike