Hallo Ihr Lieben,
die von euch, die hier öfter lesen, wissen, dass es mich ständig in die Natur hinaus zieht.
In den letzten Tagen hielt ich mich viel am Meer oder in Olivenhainen auf.
Gestern zog es mich mit meinem allerbesten Freund in die Berge um dort zu meditieren.
An besonderen Orten in der Natur wurde der Mensch einst sesshaft, an außergewöhnlichen Plätzen baute er Tempel und Klöster. Dort spürt er bis heute, dass er dort mit etwas in Kontakt kommt, das ihm eine tiefe Verbindung zu etwas schenkt, das über ihn selbst hinaus geht.
Oben in den Bergen hofften wir solch einen Ort zu finden. Dort soll es eine kleine Kapelle mit einer besonderen Atmosphäre geben.
Die Fahrt war recht abenteuerlich. Sie führte durch ein Bachbett, eine Straße gab es nicht.
Es ging immer höher hinauf und bald wurden wir mit einer herrlichen Weitsicht belohnt.Auch eine Kapelle zeigte sich zischen den Oliven.
Uns schwebte aber das Bild einer bescheidenen kleinen Kapelle vor Augen.
Gefunden, genau so sollte sie aussehen. Ich hatte einen Platz gefunden, an dem ich mich wohlfühlte.
Ich machte mich mit der Umgebung vertraut. Schaute mich um.
Horchte welche Geräusche auftauchten, welche Gerüche mir entgegenströmten, wie ich mich dort fühlte.
Hier blühte es reich.
Und es wurde emsig gearbeitet.
Ich suchte mir einen Platz, an dem ich mich zum meditieren niederlassen wollte. Ich ließ mir Zeit und mich von meinen Gefühlen leiten. Wo fühlte ich mich wohl, wo stimmte die Atmosphäre? Achtsam und mit offenen Sinnen sah ich mich um und machte diese Suche zu einem Teil meiner Meditation.
Ich wählte einen Platz in der Nähe einer frei hängenden Glocke.
Bewusst hatte ich auf mein Meditationskissen verzichtet. Beim meditieren in der Natur weiche ich von meiner gewohnten Praxis ab und gehe das ganze weniger formell an. Ein Platz auf dem Boden ist genau richtig.
Die Augen schließen, bewusst atmen, Gedanken und Gefühle vor dem inneren Auge anschauen und ziehen lassen.
In der Gruppe mit anderen Seminarteilnehmern ganz einfach. Und im Freien?
Anders als unser Geist sind unsere Sinne und unser Körper immer im gegenwärtigen Moment. In der Natur zu sein macht es viel einfacher diese bereits vorhandene Präsenz wahrzunehmen und bei dem anzukommen, was gerade ist.
Diese Harmonie zwischen meinem Körper und dem großen Körper der Erde schaffte eine unglaubliche Erfahrung während der Meditation. Begrenzungen lösten sich auf und das Sein wurde weiter und weiter, bis es alles einschloss.
Ein anderer schöner Grund, draußen zu meditieren, ist für mich dass ich mir der Verbundenheit mit der Natur und dem ganzen Planeten, in dessen Ökosystem ich Teil bin, wieder bewusster werde. Mein Körper synchronisiert sich ganz automatisch mit den natürlichen Schwingungen der Erde, wenn ich auf einer Wiese sitze.
Irgendwann endet auch eine Meditation in der Natur. Jetzt fühlte ich mich frisch und beschwingt. Und fühlte mich überaus hungrig.